25. Januar 2021
Dankeschöntag 2020
Der Mensch muss unter Leute, denn da gehört er hin ...
Unter dieser Überschrift hatten wir zum traditionellen Dankeschöntag für alle ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des Hospiz Vereins im September eingeladen. Nach langen Überlegungen, mehrfach über den Haufen geworfenen Planungen und verschiedenen „Machbarkeitsstudien“ fiel die Entscheidung, den Tag in Leipzig zu gestalten. Die Sehnsucht nach einem Wiedersehen war offenbar groß, denn etwa 50 Ehrenamtliche meldeten ihr Kommen an!
Noch stärker als sonst hofften wir auf schönes Herbstwetter, denn das Kernstück des Treffens sollte eine Führung durch das Musikviertel mit Stadtführerinnen von "Leipzig Details" werden. Zunächst ging es jedoch zum Kaffeeklatsch ins Café Kowalski – wobei es schon ein seltsames Erlebnis war, unter den geltenden Hygienevorschriften am Platz zu sitzen und bedient zu werden. Das sonst übliche „Gewusel“ blieb erst einmal aus und mancher war froh, als die Gästeführerinnen uns zurück an die frische Luft baten – das Wetter passte glücklicherweise!
In zwei Gruppen zogen wir los und lernten zunächst, dass es nicht „Musikerviertel“ heißt wie so häufig angenommen – nein, die Bezeichnung der Gegend geht zurück auf die einst hier ansässigen Musikinstitutionen wie das Gewandhaus.
Wir spazierten in den Straßen zwischen Clara- und Johannapark, verweilten auf dem Simsonplatz vorm Bundesverwaltungsgericht (Besichtigungen derzeit aus gegebenem Anlass nicht möglich, leider) und durften einen Blick in die wunderbare Albertina werfen, in der am Samstagnachmittag reichlich Publikumsverkehr herrschte. Und immer wieder wussten die Stadtführerinnen Interessantes zu berichten, wiesen auf versteckte kleine Details hin oder gaben Anekdoten zu mit dem Viertel verbundenen Persönlichkeiten zum Besten. Wir konnten wunderbar rekonstruierte Wohnhäuser bestaunen, die ursprünglich überwiegend etagenweise mit Wohnflächen bis zu 400 m2 vermietet wurden. Im Zuge der Sanierung hat man die Einheiten verkleinert, nun stehen beispielsweise nur noch 180 m2 zur Verfügung – ach nein, dann lieber nicht…
Nach zwei Stunden Rundgang trafen sich alle wieder. Im italienischen Ristorante „Violino“ gab es nicht nur wunderbares Essen, die beiden Musiker Antonia Brändle am Cello und Luca Schüssler mit seiner Violine zauberten zusätzlich südländisches Flair. Nun gab es auch Gelegenheit zum Plaudern, Neuigkeiten auszutauschen, Standpunkte zu besprechen. So ging ein Dankeschöntag zu Ende, der uns „Nahrhaftes“ für Leib und Seele bescherte und vor allem die so notwendigen, lange vermissten Begegnungen schenkte. Wir sind immer wieder beeindruckt, erstaunt und dankbar über den großartigen Einsatz unserer mehr als 70 Ehrenamtlichen – bleibt gesund und frohen Mutes!